Vor über 200 Johr lebte Lotte mit ihrm Mann Henry, em Winzer, in em kleine beschauliche Örtsche in Rhoihesse. Henry war Winzer mit Leib un Seele. Er war weit un breit für de beste Roséwoi bekannt. Lotte unnerstützte Henry bei jeder Gelegenheit. Doch meisdens hatte sie nur Schabernack im Kopp.
Nach em besonders erfolgreische Erndedach besuchte Lotte ihre Lieblingsgroßmutter Lisbeth, wie immer an solsche Dache, mit ner Flasch von Henrys gudem Tröpfsche.
Die beiden zwitscherten zwo bis drei Gläsjer von dem feine Schdöffsche, bevor sich Lotte mit em große Korb voller frischer Orange un ihrm Drahtesel uff de Heimweg machte.
Leicht angedüddelt verlor Lotte die Kontroll über ihrn Drahtesel, stürzte und all ihr Orange floge in Henrys Woibütt. Unverletzt un unbeobachtet schlich sie ins Haus.
Ahnungslos stampfte Henry am nächste Mosche wie vorgesehe die Ernde vom Vordach. Als de gestampfte Saft ausem Ablasshahn trebbelte, bekam Henry en Schock un schrie: „Des hat ja die Fab von em Perschings (rheinh.: Pfirsich)." Mit em verschmitzte Lache klärte Lotte des vorabendlische Missgeschick uff. Nadierlich wollte Henry sei groß Dachesernd net einfach unverwerdet losse un verarbeidete die ungwöhnlische Mischung zu Woi.
Der neije perschingfarbene Woi, mit Orange verfeinert, schmeckte gekühlt sehr frisch un vollmundisch – e ganz nei Woierlebnis. Seit dem Zeitpunkt verfeinerte Henry die Rezepdur Johr für Johr, bis er des heudische Mischungsverhältnis „Sechzisch Roséwoi – Vierzisch Orangelimo“ festlegte. Schnell breidete sich diese Woimischung in de Örtscher von Rhoihesse aus und wurde zu em Kultgetränk.
Un jetzt seid ihr dro, probierts emol, obs euch genauso gut schmecke dut wie de Leit frieher.